Kurz und knapp
Die OUYA ist eine auf Android basierende, offene, günstige Spielekonsole, welche den Konsolenmarkt, wie wir ihn kennen, tüchtig umkrempeln wird.
Geschichte
Die Spielekonsole OUYA ist aktuell das am schnellsten und am meisten unterstützte Kickstarterprojekt aller Zeiten. Das Projekt konnte in nur 8 Stunden und 22 Minuten die angepeilte Ziel von 950.000$ erreichen. Am 9. August, 30 Tage nach dem Start, endete der Spendenaufruf mit dem Erreichen einer Summe von 8.596.474$!
Erscheinungstermine
Die ersten Entwicklerkonsolen wurden bereits Ende Dezember an die Backer der Dev-Konsolen verschickt, damit diese schon mit dem Entwickeln von Spielen beginnen können, bevor die OUYA offiziell auf den Markt kommt.
Backer, welche sich bereits auf Kickstarter die Konsole gesichert haben, bekommen diese ab dem 28. März zugesendet. Vorbestellungen per ouya.tv welche bis zum 4. Februar getätigt wurden, sollen ab April versendet werden. Wann die Vorbestellungen, welche nach dem 4. Februar abgeschlossen wurden, ihr Ziel erreichen, steht noch offen, jedoch kann man davon ausgehen, dass sie spätestens zum offiziellen Verkaufsstart versandt sein werden.
Der offizielle Verkaufsstart ist am 25. Juni. Vertriebspartner in Amerika sind Amazon, Target, Best Buy und Gamestop. Als europäischer Partner steht bisher nur Amazon fest. Erwerben kann man die OUYA für 119,99€ HIER.
Warum eine neue Konsole?
Smartphones und Tablets werden zurzeit am laufenden Band mit neuen und kreativen Spieletiteln versorgt, welche nicht auf den Konsolen landen, weil es für die Entwickler sehr kostspielig und aufwendig ist, für diese zu entwickeln. Daher wenden sich Entwickler mehr und mehr der Entwicklung von mobilen sowie social games zu, da diese entwicklerfreundlicher sind.
OUYA hat sich zum Ziel gesetzt diese Entwickler wieder zurück auf die Konsole zu holen: „[…] Holen wir die Innovation, das Experimentieren und die Kreativität zurück auf den großen Bildschirm! Mit weniger Kosten für Entwickler und geringere Kosten für den Kunden. Spielen kann günstiger werden!“ Um das alles zu realisieren wird auf der Konsole das Betriebssystem Android laufen. Jede OUYA Konsole ist somit automatisch ein fertiges DevKit und es müssen keine teuren Lizenzen oder SDKs erworben werden.
OUYA stellt an die Entwickler nur eine Bedingung: Ein Teil des Spiels muss kostenlos verfügbar sein. So soll ein Spiel entweder Free-to-play sein und sich gegebenenfalls durch In-Game Shops für die Entwickler auszahlen (z.B. League of Legends oder Team Fortress 2), oder es muss zumindest eine kostenlose Testversion des Spiels verfügbar sein, welche sich dann kostenpflichtig zur Vollversion aufwerten lässt. Auch könne sich ein Spiel durch Spendengelder der Spieler bezahlt machen. Die niedrigen Entwicklungskosten für die Spiele sollen auf diese Weise an den Kunden weitergegeben werden. Auch die Konsole selbst ist mit knapp 120€ deutlich günstiger als die Konkurrenz, und soll dadurch die breite Masse ansprechen und sich auch in Entwicklungsländern wie bspw. Brasilien gut verkaufen lassen.
Modden und Hacken
Als Besitzer soll man die volle Kontrolle über sein Gerät bekommen. Daher lassen sich OUYA und Controller mit einem gewöhnlichen Kreuzschlitzschraubenzieher auseinander- und wieder zusammenbauen, um ein einfaches Modden der Konsole zu ermöglichen.
Des weiteren wird sich die Konsole ohne Garantieverlust rooten lassen, damit auch Hacker auf ihre Kosten kommen. Im gerooteten Zustand wird man allerdings keinen Zugriff auf seine Spiele haben, da sich diese sonst raubkopieren ließen. OUYA wird jedoch eine einfache Methode bieten, um den Root der Konsole wieder aufzuheben.
Controller
Damit sich alle Arten von Spielen auf der OUYA spielen lassen können, wurde ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung eines komfortablen und funktionellen Controllers gelegt. Das erklärte Ziel: Die „Stradivari der Controller“ zu kreieren. Der OUYA-Controller zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Bluetooth
- 2x AA-Batterien
- maximal vier Controller pro OUYA
- vier LEDs zur Anzeige der Nummer des Controllers
- zwei Analog-Sticks (gleichzeitig Buttons [L3, R3])
- D-Pad (Kreuz)
- vier Aktionstasten [O,U,Y,A]
- vier Schultertasten (2x digital [L1, R1], 2x analog [L2, R2])
- Menüknopf
- Touchpad
OUYA
Die OUYA ist ein kleiner Würfel mit den Maßen 75mm x 75mm x 82mm und wiegt 300g.
Unter der schwarzen (bzw. braunen für die Kickstarter-Spezialeditionen) Färbung der Schale verbirgt sich folgendes:
- Tegra 3
- aktiv gekühlt
- vier CPU-Kerne je 1,6 GHz
- zwölf GPU-Kerne
- 1GB DDR3 RAM
- 8GB Flashspeicher
- WIFI 802.11 b/g/n
- HDMI (bis zu 1080p)
- Ethernet
- USB 2.0
- Micro-USB
- Stromversorgung
Die Software
Als Betriebssystem wird auf der OUYA Android 4.1 oder eine neuere Version mit einem angepassten Launcher zum Einsatz kommen. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass wir auf der OUYA nicht nur Spiele, sondern auch andere Anwendungen wie z.B. Emulatoren, XBMC, Plex, TuneIn oder Firefox verwenden werden dürfen.
Kann man auf der Ouya auch WINAMP installieren und somit shoutcast.tv streams gucken?
Man kann WINAMP sicherlich als .apk Sideloaden, im OUYA-Store gibt es WINAMP bisher jedoch nicht. Ob sich auf diesem Wege shoutcast.tv-Streams gucken lassen, müssten wir erst ausprobieren.
Wie sieht es aus mit Streams via Firefox,oder einem anderen Browser?
Habe mit der PS3 die erfahrung gemacht, dass es zu sehr ruckelt,obwohl videos bzw streams oft schon durchgeladen waren.Hoffe das ist bei der Ouya nicht der Fall, wäre bei mir nämlich einer der wichtigsten Kaufgründe.
Streaming ist möglich kommt halt nur drauf an welche Formate gestreamt werden sollen. Also reines mp3 und mp4 klappt. Flash funktioniert nicht da Flash auf Android nicht ohne weiteres benutzt werden kann aber das müsste eigentlich auch gehen „http://www.androidpit.de/flash-player-android-4-4-kitkat-nutzen-anleitung“
Gruß Jakob
Mal eine Frage für mich als Mobil-Gamer:
Welche Daten hat das Netzteil und wie sieht der Anschluss an der Ouya dafür aus?
Interessanter Artikel, aber …
Zitat:“… Jede OUYA Konsole ist somit automatisch ein fertiges DevKit und es müssen keine teuren Lizenzen oder SDKs erworben werden. …“
Ohne Game-Engine zu entwickeln finde ich ein wenig verwegen. Die wohl beliebtesten Engines sind im Moment wohl Unity 3D, Game Maker und die Real Engine. Will man nicht abgespeckte Versionen benutzen, muss man sehr wohl tief in die Tasche greifen. Vielleicht ist noch Adobe Air zu erwähnen. Das SDK ist in der Tat kostenlos, aber der Workflow ist sehr frickelig.
Zitat:“… sich auch in Entwicklungsländern wie bspw. Brasilien gut verkaufen lassen. …“
Das liest sich befremdlich. Das Brasilien ein Entwicklungsland ist, hören Brasilianer eher ungern. Wenn, dann ist Brasilien ein Schwellenland. In Entwicklungsländer (Sudan, Tschad, Äthiopien, Eritrea, …) haben die meisten Menschen nicht einmal einen Zugang zu Trinkwasser und/oder Grundnahrungsmittel. Einen Internetzugang hat dort kaum jemand.