Nvidia hat wie erwartet auf der CES 2013 den neuen Tegra 4 vorgestellt. Dieser ist bestückt mit vier A15-Kernen, plus einem Companion-Kern, welcher niedriger getaktet ist als die anderen Kerne und bei weniger rechenintensiven Arbeiten zum Einsatz kommt, um Energie zu sparen. Dieses Konzept kennen wir bereits aus dem Tegra 3, welcher in der OUYA verbaut ist. Verblüffen kann der Tegra 4 durch seine GPU-Kerne: Mit 72 GPU-Kernen versechsfacht (!) Nvidia deren Anzahl gegenüber dem Vorgängermodell. Nvidia behauptet von sich selbst, mit dem Tegra 4 den aktuell schnellsten Chip für mobile Geräte entwickelt zu haben.
Während der Vorstellung lässt Jen-Hsun Huang ein Prototyp-Tablet, welches mit dem neuen Tegra 4 bestückt wurde, gegen ein Nexus 10 von Samsung antreten. Dabei sollten beide Geräte so schnell wie möglich 25 Webseiten hintereinander abrufen. Das Ergebnis kann verblüffen: Während das Nexus 10 für das Laden der Webseiten 50 Sekunden brauchte, war das Modell mit Tegra 4 fast nach der Hälfte der Zeit, nach 27 Sekunden, fertig.
Der Tegra 4 wird außerdem 4K Ultra High Definition Video unterstützen. Bei so viel Leistung wäre es selbstverständlich wünschenswert, dass ein Tegra 4 in der nächsten OUYA, welche laut Gerüchten evtl. noch Ende dieses Jahres erscheinen soll (wir berichten) und 3DTVs unterstützen wird, zum Einsatz kommt. Eine Grafikdemonstration gab es jedoch leider nicht. Da aber ein Tegra 4 im Project Shield zum Einsatz kommen wird, darf man sicher hier schon bald einen Eindruck der Grafikleistung gewinnen. Weitere interessante Informationen, welche bereits vor der offiziellen Vorstellung über den neuen Chip bekannt geworden sind, sind der Support von bis zu zwei Displays, HDMI Unterstützung, die Unterstützung von Dual Channel Memory DDR3L sowie USB 3.0.
Leider wurden keinerlei Angaben über die Clock der Kerne gegeben. Diese wird allerdings mit Sicherheit auch je nach Endgerät, in welchem der Tegra 4 verbaut wird, leicht unterschiedlich ausfallen.
Weitere Besonderheiten des Chips wurden ebenfalls präsentiert, diese sind allerdings für einen möglichen Einsatz des Tegra 4 in einem Nachfolgemodell der OUYA eher uninteressant. Dennoch werden wir sie hier kurz benennen:
Der Tegra 4 lässt sich optional mit einem LTE-Chip versehen und unterstützt außerdem die PRISM 2 Displaytechnologie, welche den Energieverbrauch der Hintergrundbeleuchtung um bis zu 45% senken soll. Auch sollen Bilder welche mit HDR (high dynamic range) aufgenommen werden deutlich bessere Ergebnisse bei schnellen Bewegungen erzielen, da die kurz hintereinander geschossen Bilder schneller verarbeitet werden können.