Ein mobiler Handheld fernab von Nintendo und Sony? Ja, mit Project Shield hat Nvidia auf der CES ein Stück chice Hardware vorgestellt, welches als Herzstück den brandneuen Tegra 4 in sich trägt. Aber die mobile Konsole kann deutlich mehr als alles was man bisher gesehen hat. Ein weiterer Konkurrent für die OUYA? Diese Frage wollen wir hier klären.
Project Shield – Unser Preview
Ganz klar. Die technischen Daten zu Project Shield können Herzkammerflimmern verursachen:
Der große 5 Zoll LED-Multitouch-Bildschirm hat eine Auflösung von 1280 x 720 Pixel und somit eine Pixeldichte von 294 dpi. Als SoC soll der neue Tegra 4 zum Einsatz kommen, welcher allem Anschein nach auf einer hohen Taktrate laufen wird, wie der im Video zu sehende passive Kühlkörper vermuten lässt. Besonderen Wert legt Nvidia auf den Sound. Die eingebauten Lautsprecher sollen sich sehr laut stellen lassen und dennoch einen guten Klang bieten. Shield soll außerdem die Ausgabe des Klangs an die Oberfläche anpassen, auf welcher es sich befindet, um optimalen Sound zu gewährleisten. Auf der Rückseite findet man einen Audioausgang, HDMI-Port (über welchen sich 4K Video ausgeben lassen), Micro-USB Anschluss sowie einen Slot für eine Micro-SD Karte.
Hardware
Was Project Shield jedoch besonders macht, sind die Eingabemöglichkeiten. Nimmt man die Konsole in die Hand, hat man praktisch einen vollständigen Controller in der Hand, an welchem ein Touchscreen angebracht ist. So verfügt Shield über zwei Analog-Sticks, einem Steuerkreuz, vier Eingabebuttons, sowie vier Schultertasten (zwei analoge und zwei digitale). In der Mitte des Geräts befinden sich außerdem noch vier Systemknöpfe, sowie eine Button, welcher den Spieler direkt in die sogenannte Tegrazone bringt. Obwohl Nvidia hier praktisch ein vollwertiges Gamepad verbaut hat, ist die Hardware flach genug um den Bildschirm zu zu klappen und und ihn so für den Transport zu schützen.
Als OS lief auf den Prototypen, welche man auf der CES bewundern durfte, dass aktuelle Android 4.2.1 Jelly Bean, welches sogar den Zugriff auf den Google Play Store erlaubt. Bei Release des Project Shield soll später die dann aktuellste Android Version verwendet werden.
Mit Project Shield soll es ermöglicht werden, überall in der Wohnung spielen zu können. Hierfür kann man Spiele auf den Bildschirm des Geräts, oder aber auf einen HDMI-fähigen Monitor, vom PC aus, kabellos über WLAN streamen, und das ohne spürbare Latenz. Das Streamen von PC-Spielen funktioniert allerdings nur, sofern im PC eine Kepler-basierte GPU verbaut ist. Alternativ lassen dich Spiele aber auch aus der Cloud, Nvidias neu vorgestelltem Grid, streamen.
Akku
Für so viel Leistung muss selbstverständlich auch ein leistungsstarker Akku her. Der Akku wird mit 38 Wattstunden angegeben und soll für 5 bis 10 Stunden Spielspaß oder 24 Stunden Videowiedergabe reichen.
Design
Das Design ist im Nvidia-typischen kantigen schwarz-grün gehalten. Man sollte jedoch beachten, dass das „Project“ in Project Shield nicht umsonst enthalten ist, und es sich hierbei nicht um das endgültige Aussehen des Geräts handeln muss.
Release
Project Shield soll aller voraussichtlich nach schon im zweiten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen, jedoch macht Nvidia keine Angaben bezüglich des Preises. Günstig wird der Spaß angesichts der verbauten Hardware aber sicherlich nicht. Im Gegensatz zu anderen Konsolen soll Shield zur Markteinführung auch nicht unter Wert verkauft werden, so Nvidia.
Doch steht Project Shield in Konkurrenz zur OUYA?
Die OUYA zeichnet sich durch Offenheit, einen guten Controller, sowie einem geringen Preis aus. Zumindest in den ersten beiden Punkten sind beide Produkte sich nahezu ebenbürtig, auch wenn die OUYA durch die Möglichkeit des Rootens ohne Garantieverlust, sowie den wohl ein wenig bequemeren Controller, leicht die Nase vorn hat. Den größten Unterschied dürfte es jedoch beim Preis geben. Bedingt dadurch, dass der Tegra 4 der aktuell schnellste SoC auf dem Markt ist und bei der OUYA auf einen guten Akku sowie Bildschirm verzichtet wird, darf man bei Project Shield mit einem deutlich höheren Preis rechnen als die 99$ der OUYA. Und hier liegt wohl der Hauptunterschied, denn nicht jeder ist gewillt für eine Konsole Unmengen an Geld locker zu machen. Demnach richtet sich Project Shield wohl eher an Hardcoregamer, die bereit sind, das nötige Kleingeld für so ein Gerät locker zu machen und Wert auf mobiles Gaming legen. Ob das Streaming vom eigenen Rechner auf den kleinen 5 Zoll Bildschirm jedoch einen praktischen Verwendungszweck findet, bleibt ab zu warten, denn es stellt sich schon die Frage, wer so etwas braucht, da der PC ja sowieso läuft und Energie verbraucht.